Veranstaltungen 2023
Das Wirken des Roßlebener Bergmannsvereins von seiner Gründung bis in die Gegenwart wird jetzt Gegenstand eines soziolgischen Forschungsprojekts Kürzlich konnten Vereinsmitglieder im "Füllort" einen Geschichtswissenschaftler von der Universität Mannheim begrüßen. Dieser, gebürtig und wohnhaft in Thüringen, arbeitet an seiner Doktorarbeit zum Thema "Rolle der Bergmannsvereine in Nordthüringen im wirtschaftlichen und sozialen Umbruch". Der Doktorand stellte Inhalt und Umfang des Forschungsprojekts vor. Die Vereinsmitglieder berichteten von ihren Erfahrungen beim persönlichen Neuanfang nach Schliessung des Kaliwerkes. Es gibt Hunderte von Einzelschicksalen. Besonders hart traf die Frauen der Verlust ihres Arbeitsplatzes. Anfängliche Verbitterung wich schon bald dem Willen zum Neuanfang. Dazu trug auch das Aufleben des Miteinanders in den Vereinen des Orts bei. Im Projekt sind unter Anderem Interviews mit Zeitzeugen vorgesehen. Das Wirken des Bergmannsvereins bei der Umstrukturierung nach 1989 und 1990 soll untersucht werden und dabei die Erfahrungen, Enttäuschungen und die Erfolge beim Neuaufbau. Dazu gehört auch die Rolle der Treuhandanstalt, der Regierungen und der Arbeitsämter bei der Stillegung der nordthüringer Kaliwerke zu beleuchten. Auch dem Scheitern des vor zwei Jahren öffentlichkeitswirsam gestarteten Landesprojektes "Renaissance Kali Südharz" soll auf den Grund gegangen werden. Die 30jährige Sperrfrist bisher geheimer Akten der Behörden läuft ab und man darf gespannt darauf sein, welche Entscheidungen und Akteure zur De-Industrialisierung Nordthüringens geführt haben. Es wurden weitere Gespräche und Konsultationen in Roßleben vereinbart. |